Soundtrack:
BARBARIAN BLOOD
Er war zum ersten Mal dabei bei einer Skazzi-Jagd.
Der Jothar wollte bloß schnell noch Köder holen!
Der Jothar kam nicht.
Dafür fingen Bjornars alte Runen-Narben an den Unterarmen an zu bluten.
Als er nach Hause kam, lag der Geruch des Unheils in der Luft.
Tyra nannte den Grund.
Er folgte der Spur.
Er hörte die Geschichte.
Er sah den Körper des Lebens-Geistes, tot, verbrannt vom Feuer des Herrn.
Er teilte die Wut, Verzweiflung, Trauer in den Seelen der Trymm’takk, die allesamt den Kadaver umringten.
Das Fell strahlte noch immer.
‚Freyja!‘, ein klarer Gedanke.
‚Liebes-Pfand. Erschlagen.‘
Es fiel ihm schwer, den Gedanken Form zu verleihen.
‚Kinners. Keen Grimla-Sproß... ...keene Kinners.‘
Dann: ‚Keene Hathran---- Tars!‘
Etwas geschah, berührte ihn tief im Innersten.
Er ging nach Surom.
Heulte am Tor der größten Feindin Solgards, am Tor seiner eigenen größten Feindin ––– einst!
Es wurde ihm aufgetan. Cataleya, die Blut-Besessene. Er wollte eine Waffe von ihr.
„Nenn‘ deynen Preis! Was auch imma. Jeg zahl's!“ bellte er, nachdem er unter Anstrengung die Kontrolle über seine Zunge zurückgewonnen hatte.
Das Blut, dass dieses Unglück heilen konnte, musste nicht gejagt werden, es musste in Strömen fließen.
Es würde geerntet werden.
Es würde die grimmen Wurzeln nähren.
Er verlangte nach einer Kriegs-Sense, einer Schnitter-Waffe, wie er sie in den Händen des Kriegsfürsten von
Sorum gesehen hatte.
Als er zurück nach Fjellgat kam, hatte er sie in der Hand.
Sie war die erste Waffe, die jemals das Schmiedezeichen der besessenen Cataleya trug.
Wer kennt den Preis?
Die Waffe war neu, und der Fluch des Blutdurstes lag darauf. Wie Bjornar es verlangt hatte. Haunselohs Schwester?
Eine schwache, frisch geborene Bestie.
Sie musste gefüttert werden, schrie nach dem Zoll.
Die Aufbahrung des Grimla-Sprosses betrachtete er aus der Ferne. Er wagte sich nicht heran.
Böse Gedanken durchzuckten ihn, sosehr, dass er sich schämte, als er Freyja später in die Augen blickte.
Sie aber sang. Einen zauberhaften Gesang. Das war heilsam. Ein wenig.
Dann machte er sich auf und ritt durch den Norden.
Fremde, die er traf, waren ihm zuwider.
Er vertrieb sie.
Der Hain des Grimla-Spross war wieder gerodet! Hakker.
Dawi!
Spott und Hohn stapelte sich auf den Frevel, der hier gestern geschah.
Für Bjornar hatte nun niemand mehr etwas im Norden verloren.
In Menschensprache drückte er aus, was sein Instinkt ihm befahl:
„
Der Norden dem Nordvolk“, kam es über seine Lippen.
Noch am selben Tag:
Eine Wald-Albe, einen Krieger, einen Zauberlehrling, eine Frau, die er mal mochte, eine Zwergin, mit der er früher gern soff.
Die jagte er allesamt davon.
Es reicht.
Es war genug.
Schluss.
Aus.
Sense!