Politische Karte der Neuen Welt

Aus Handbuch - Die Neue Welt
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Ich bin Endan Gutmann. Ihr kennt euch hier noch nicht gut aus? Vielleicht kann ich euch helfen. Passt auf!

Keine Ahnung, was euch das anginge, aber ich heiße Rodan, Rondan Bösmann. Ihr habt keine Ahnung, was es mit den Städten auf sich hat? Gebt mir ein paar Münzen und wir ändern das. Legt noch ein paar Taler drauf und ich lasse euch danach am Leben.


Silberburg

Endan Gutmann:

Silberburg ist eine schillernde Stadt. Der Sitz des Königs, wisst ihr? Nirgends sonst gibt es so viele Gesetze, die das Wohl des Volkes und den Frieden wahren. Frieden! Hach! Dafür, dass die Gesetze auch eingehalten werden, gibt es die Ritterschaft. Sie bilden die Armee des Königs und stellen die Stadtwache Silberburgs. Tapfere Männer sind das, sage ich! Die Gesetze macht der König, die Ritter wahren sie und werden sie doch einmal gebrochen, so gibt es hier Richter, die Recht sprechen. Schurken findet ihr hier keine. Höchstens im Gefängnis. Im Zentrum der Stadt steht der Dom, der dem "Herrn" gewidmet ist und so ist es nicht verwunderlich, dass Silberburg auch der Sitz der Paladine ist, die sich zwar nicht um die weltlichen Dinge, doch umso mehr um den Glauben des Herrn und das Seelenheil der Bürger kümmern. Die Gesetze regeln hier Vieles, selbst die Religion. Gefährliche Religionen sind hier nicht gestattet, keine Angst. Der Glaube an den Namenlosen oder an die Drowgöttin Lloth ist streng verboten. Anderen Religionen steht man hier aber recht offen gegenüber, so kann es durchaus sein, dass man auf der Straße interessanten Leuten mit wundersamen Weltanschauungen begegnet. Orks, Drow und anderes Gesocks dürfen gar nicht erst rein. Das wird genau überwacht. Wenn ihr mich fragt, könnt ihr euch nirgends so sicher fühlen, wie hier. Herrlich. Es gibt hier auch ein paar Gilden, die dem König beratend zur Seite stehen. Wenn ihr ein friedliches Leben unter dem Schutz der Gesetze sucht, dann solltet ihr euch hier niederlassen. Selbst der Handel wird hier in manchen Bereichen gelenkt, was ich sehr begrüße: So ist hier zum Beispiel der Handel mit Giften untersagt. Ich finde das gut, was sollte ich auch mit solchem Mordzeug anstellen? Die Gesetze lassen mir als ehrbarem Bürger alle Freiheiten, die ich brauche, bieten mir zugleich aber den Schutz, den ich mir wünsche. Die Wache ist für mich da, wenn ich sie brauche, die Bürger sind nett - was soll ich mehr dazu sagen? Für mich ist das das Paradies auf Erden.


Rondan Bösmann:

Silberburg? Ein schrecklicher Ort! Da kriegen mich keine zehn Pferde hin. Die Stadt gleicht einer Festung. Wie soll man denn da nen ordentlichen Bruch machen, hä? Die Straßen sind voll von Wachen. Im Westen der Stadt befindet sich der Sitz der Ritterschaft, im Osten die Feste der Paladine. Da kann man sich doch gar nicht wohl fühlen! Meinesgleichen kann sich da höchstens im Hafenviertel aufhalten. Da kommt die Stadtwache seltener vorbei. Ich kenne keinen Ort, wo es so viele Gesetze für den kleinen Mann gibt. Und so viele, die MIR das Leben schwer machen. Was soll ich da, frage ich!? Mir ist schon klar, dass es dem Volk nicht gefällt, beraubt zu werden, aber muss mich das jucken? In Silberburg kann ein aufrechter Dieb bei all den wachsamen Augen ja kaum sein täglich Brot verdienen. Und versuchste dein Glück dann doch und wirst geschnappt, dann zerren die dich da vor einen Richter. Hat der König eingesetzt. Dreckskerl. Der hat sich auch all die Gesetze einfallen lassen. Total verweichlichtes Volk dort. Geh mir weg!


Ansilon

Endan Gutmann:

Ansilon. Das ist so eine Sache für sich. Die Stadt wird von einem Rat geführt, in dem mehrere Bürger sitzen. Die Gesetze hier sind überschaubarer als die von Silberburg und richten ihren Fokus auf eine ganz andere Stelle: Den Handel. Einen größeren Markt als hier findet ihr auf dem ganzen Kontinent nicht. Das hat aber auch seinen Preis. Hier darf förmlich jeder handeln. Jeder Gast der Stadt, bringt Gold und wer Gold bringt ist hier gern gesehen. Ich sah hier sogar schon Orks und regelmäßig Leute aus Nalveroth auf den Straßen. Wenn ich etwas brauche, Werkzeuge, seltene Gewürze, Stoffe, dann kann ich mir sicher sein, es hier zu finden. Genau so kann es mir hier aber auch passieren, dass mich ein Passant überraschend überfällt. Die Stadt steht fast jedem offen. Nach vorne hin zeigt man sich zwar bürgernah, tatsächlich regiert jedoch der Handel die Stadt. Das muss man wissen. Das Leben hier ist nicht immer einfach, obgleich für ein Mindestmaß an Sicherheit durchaus gesorgt ist. Mord und Totschlag sollte es hier eigentlich nicht geben. Aber die Kontrollen sind nicht so streng wie in Silberburg. Bringt der Ork einen Beutel voll Gold, um sich Säbel zu kaufen, dann lässt man ihn auf den Markt. Er kurbelt die Wirtschaft an. Was er mit den Säbeln nachher anstellt, das juckt hier niemanden. Woher er das Gold hat - ob er es womöglich zuvor einem guten Bürger abgenommen hat - auch nicht. Die Miliz tut ihr Bestes, besteht aber aus einfachen Bürgern der Stadt. Die Leute bilden sich selbst aus und sind in der Regel keine Berufssoldaten. Wie ich eingangs sagte: Ansilon ist so eine Sache für sich. Hier trifft man wirklich jeden auf den Straßen. In einer Stadt, in der man auch regelmäßig Schurken aus Nalveroth über den Weg läuft, ja, die hier sogar einen Tempel errichten durften, kann ich mich nicht so richtig wohl fühlen. Würde ich mein Geld mit dem Handel verdienen, wäre mir diese Stadt aber vielleicht gerade Recht. Wer hier lebt kann sich nicht immer auf den Schutz der Obrigkeit verlassen. Mir schmeckt das nicht. Ich sehe aber ein, dass das anderen auch Vorteile bringt. Muss wohl jeder selbst wissen, schätze ich.


Rondan Bösmann:

Ansilon? Wennde weißt wo und wie, kannste hier als Dieb ganz gut durchkommen. Die Bürgermiliz sieht uns zwar nicht gerne, aber bei den schlechten Kontrollen an den Stadttoren haste hier vergleichbar leichtes Spiel. Der Handel hier brummt und deswegen sind die Straßen auch voll von Leuten mit dicken Goldsäcken - du verstehst? Und weil unsereins auch Gold in die Stadt bringen könnte, winkt man uns durch. Klar - es heißt zwar "Vermummen, Raub und Mord" und so weiter seien hier verboten - aber glaube mir: wenn du es drauf anlegst, dann kannste dich hier gut durchschummeln. Hier müssen sie dich erstmal schnappen. Auf dem Markt kannste alles kaufen. Anders als in Silberburg. Brauchste n anständiges, geschmacksneutrales Gift? Hier findest du es. Brauchste ne anständige Maske, die dein ganzes Gesicht verhüllt? Dann komm hier her und kauf dir eine! Oder: Nimm sie dir einfach, ha! Die Stadt is' schon in Ordnung. Aber du musst eben die Augen offen halten. Da der Handel an erster Stelle steht, siehste hier so ziemlich alles auf den Straßen. Strahlemänner aus Silberburg wie Schurken aus dem Umland. Du darfst nur nicht den Fehler machen, deine Tour vor den Augen der Wachen abzuziehen. Dann haste n Problem. Denke da immer dran: Hier gibt es Gesetze und die sollen die Bürger beschützen. Aber das ist dem Handel untergeordnet - und vor allem: Bei dem Auflauf in der Stadt und einer Bürgermiliz gelingt das längst nicht immer. Hier kannste als Dieb gutes Geld machen. Aber auch als Händler biste gut dran. Gerade als Händler! Die Stadt liegt irgendwo in einer Grauzone. Wenn Silberburg das Licht ist und Nalveroth der Schatten, dann liegt Ansilon irgendwo dazwischen im Zwielicht.


Winterberg

Endan Gutmann:

Was soll ich euch über Winterberg sagen? Es ist kalt da oben im Norden. Und da es in den Bergen liegt, haben sich dort vornehmlich Bergleute und Schmiede zusammengerottet. Das Leben dort ist so rau wie das Wetter. Hier leben einfache Arbeiter. Die Stadt wurde mal von einer Lehnsherrin regiert, unter der ein Rat aus vier Vasallen stand. Es gibt eine Bürgermiliz, die sich die "Frostmäntel" nennt, aber die hat es hier oben wahrlich nicht leicht. Räuber versuchen nicht selten die Minen zu überfallen und da es hier fast nur Handwerker gibt, fällt es der Miliz schwer fähige Mitglieder anzuheuern. Der Wille ist da, aber die Bedingungen sind schlecht. Vor einiger Zeit ist der Hauptmann der Miliz einfach verschollen. Wer da nichts Böses denkt, muss wirklich naiv sein. Seither bröckelt es in der Miliz und die Bergleute können sich wieder kaum sicher sein. Ein Paladin aus Silberburg hat sich zur Zeit als Stadthalter hier selbst eingesetzt, und hat die Miliz mit Wachen aus Silberburg verstärkt. Aber die sind ihren frostigen Dienst hier wohl auch Leid. Einige Tage geht dort oben alles gut, dann kann es sein, dass wieder ein Trupp Diebe oder Drow auftaucht. Man weiß es nie. Besser, man weiß sich hier selbst zu verteidigen. Ein ausgeklügeltes Rechtssystem gibt es hier noch nicht, es gelten seit neuestem einfach die Gesetze Silberburgs, aber ob die durchgesetzt werden, ist noch nicht ganz klar. Man kann da gut leben, so ist es nicht. Man darf bloß keine hohen Ansprüche stellen. Die eigene Sicherheit ist nur zum Teil gewährleistet, besser jedoch man weiß selbst sein Hab und Gut zu verteidigen. Wie ich eingangs sagte: Das Leben hier ist rau - gut, wenn man es auch selbst ist. Schmiede und Bergleute fühlen sich hier am wohlsten. Nirgends sonst sind die Minen so ertragreich. Das ist Fluch und Segen zugleich für die Stadt. Handel kann man hier natürlich auch treiben. Aber das Angebot an Waren ist andernorts größer. Sucht man Erze und Schmiedeerzeugnisse, ist man hier aber goldrichtig.


Rondan Bösmann:

Winterberg? Interessiert mich jetzt eher weniger. Manchmal gehe ich hin, um Erze oder Waffen zu kaufen. Manchmal gehe ich hin, um die Bergleute um ein paar Taler zu erleichtern - ohne dass ich ihnen dafür etwas gäbe, du verstehst. Früher wars ein bisschen leichter. Die Milizionäre sah man dort recht selten und die Minen waren immer für einen Überfall gut. Das is jetzt ein bisschen anders, man muss noch viel mehr aufpassen, seitdem noch Wachen aus Silberburg überall herumlungern. Erlaubt is das Rauben nämlich natürlich nich. Aber das ist n bisschen wie mit Ansilon. Musst aufpassen, dass du ungesehen mit einem Raub durchkommst. Musst halt wissen, was du willst. Machste dich unbeliebt und die da oben kriegen das mit, dann kannste Pech haben und die verbieten dir in die Stadt zu kommen. Da reicht neuerdings sogar, irgendwas über die Götter zu sagen. Aber da leben meist Handwerker und Bergleute, also einfache Burschen, die ohnehin nichts sagen. Winterberg liegt weit genug im Norden um dem Einfluss der großen Streitkräfte aus südlich gelegenen Gefilden ein bisschen zu entkommen. Die Stadt ist irgendwie immer noch unabhängig, aber das Leben der einfachen Leute hier ist hart. Wer hier nicht arbeitet, gerät unter die Räder. Und weil das so ist, siehste hier ständig wen in der Mine schuften. Was wiederum für mich gut is. Versuch die Miliz und die Silberburger Wachen zu umgehen und du kannst hier ganz gut leben. Darfst dich halt bloß nich erwischen lassen! Der Stadthalter ist etwas lästig, sage ich dir gleich. Er versucht die Leute möglichst zu schützen. Und ebenso lästig ist die verstärkte Wachmannschaft. Aber zum Glück auch dünn gesäht und weniger gut ausgebildet als andernorts. Winterberg Balar Kappstock: Was soll ich euch über Winterberg sagen? Es ist kalt da oben im Norden. Der Wind beißt dir in jedes blank liegende Stück Haut. Und da es in den Bergen liegt, haben sich dort vornehmlich Bergleute und Schmiede zusammengerottet. Das Leben dort ist so rau wie das Wetter. Hier leben einfache Arbeiter. Viele nehmen den beschwerlichen Weg auf sich, um ihr Glück in den Minen Winterbergs zu versuchen. Doch lange halten es da oben nur die Wenigsten aus. Viele kommen, bereichern sich in den Bergen und haun dann wieder ab. Man muss echt stark und gewillt sein, um da obn ein gutes Leben zu haben. Nachdem die Stadt unter den Schutz Silberburgs gefallen ist, hatte zunächst ein Paladin sich als Stadthalter hier selbst eingesetzt, und hat die Miliz mit Wachen aus Silberburg verstärkt. Aber die waren ihren frostigen Dienst hier wohl auch Leid. Jetzt hat sich ‘n einäugiger Arbeiter gefunden, der die Stadt verwaltet. Der kennt die Bürger und ist selbst von dort. Auch an dem Aufbau der Miliz scheinen sie nach dem großen Angriff der Dämonenlegion wieder zu arbeiten. Das war ein Gemetzel sag ich dir, doch drei Tage lang konnten sie die Stadt mehr oder weniger halten. Einige Tage geht dort oben alles gut, dann kann es sein, dass wieder ein Trupp Diebe oder Drow auftaucht. Man weiß es nie. Besser, man weiß sich hier selbst zu verteidigen. Ein ausgeklügeltes Rechtssystem gibt es hier noch nicht, es gelten seit neuestem einfach die Gesetze Silberburgs, aber ob die durchgesetzt werden, ist fraglich. Tu du mir nichts, dann tu ich dir auch nichts gilt eher noch da oben. Und so viel Bier wie die saufen, da bekommt halt schnell mal jemand auf die Schnauze. Man kann da gut leben, so ist es nicht. Man darf bloß keine hohen Ansprüche stellen. Die eigene Sicherheit ist nur zum Teil gewährleistet, besser jedoch man weiß selbst sein Hab und Gut zu verteidigen. Wie ich eingangs sagte: Das Leben hier ist rau - gut, wenn man es auch selbst ist. Schmiede und Bergleute fühlen sich hier am wohlsten. Nirgends sonst sind die Minen so ertragreich. Das ist Fluch und Segen zugleich für die Stadt. Handel kann man hier natürlich auch treiben. Aber das Angebot an Waren ist andernorts größer. Sucht man Erze und Schmiedeerzeugnisse, ist man hier aber goldrichtig.

Silvia Brennbalk: Mein Mann un ich wir sind Winterberger! Weiter südlich könnten wir niemals wohnen. Viel zu warm da unten. Hier oben haben wir eine Heimat und Freunde. Die Bürger in Winterberg sind herzlich und ehrlich. Ein wenig einfach sagen viele, aber genau da gehören wir hin. Seit sich einer der unsrigen bereit erklärt hat sich um die Stadt zu kümmern geht vieles aufwärts. Der Hauptmann der Miliz dreht oft seine Runden und die Milizionäre wissen wofür se ihren Dienst antreten. Es ist kalt und rau hier oben, ja bla bla das sagen immer alle, nehmen sich Erze aus unsren Minen und verschwinden dann wieder. Nichtmal ein Bier trinken sie nach getaner Arbeit. Dabei führt unsre Taverne hier bestes Zwergenbier, Whiskey und Speisen, die einen jeden Arbeiter wieder stark machen. Sollen sich was warmes anziehen und ordentlich Bier saufen, dann wird es jedem warm hier bei uns. Sind oft Weicheier, die nicht hier wohnen wollen. Ordentlichen Bergleuten, denen macht die Kälte nichts aus. So seidentragende Safttrinker, die sich jeden Tag in warmen Wasser baden wollen, die passen eh nicht zu uns.

Elrich Hamhung: Winterberg? Interessiert mich jetzt eher weniger. Manchmal gehe ich hin, um Erze oder Waffen zu kaufen. Manchmal gehe ich hin, um die Bergleute um ein paar Taler zu erleichtern - ohne dass ich ihnen dafür etwas gäbe, du verstehst. Früher wars ein bisschen leichter. Die Milizionäre sah man dort recht selten und die Minen waren immer für einen Überfall gut. Das is jetzt ein bisschen anders, man muss noch viel mehr aufpassen, seitdem sich ein Verwalter und fähiger Hauptmann um die Stadt und deren Schutz kümmern. Erlaubt is das Rauben nämlich natürlich nich. Eigentlich gelten die Gesetze aus Silberberg. Aber solang de nich zu großes Aufsehen erregst, bist de da frei. Musst aufpassen, dass du ungesehen mit einem Raub durchkommst. Musst halt wissen, was du willst. Machste dich unbeliebt und die da oben kriegen das mit, dann kannste Pech haben und die verbieten dir in die Stadt zu kommen. Da reicht neuerdings sogar, irgendwas über die Götter zu sagen. Aber da leben meist Handwerker und Bergleute, also einfache Burschen, die ohnehin nichts sagen. Winterberg liegt weit genug im Norden um dem Einfluss der großen Streitkräfte aus südlich gelegenen Gefilden ein bisschen zu entkommen. Die Stadt ist irgendwie immer noch unabhängig, aber das Leben der einfachen Leute hier ist hart. Wer hier nicht arbeitet, gerät unter die Räder. Und weil das so ist, siehste hier ständig wen in der Mine schuften. Was wiederum für mich gut is. Versuch die Miliz und die Silberburger Wachen, wenn denn ma welche da sind, zu umgehen und du kannst hier ganz gut leben. Darfst dich halt bloß nich erwischen lassen! Der Verwalter is mit nem guten Bier zu kriegen. Er versucht die Leute möglichst zu schützen.

Nordhain

Endan Gutmann:

Wenn ihr euer täglich Brot mit Holz verdient, dann seid ihr hier wohl am besten aufgehoben. Aber ganz geheuer ist mir dieses Dorf nicht. Außer Holzfällerhütten findet ihr hier nicht viel. Die politische Lage des Dorfes ist nicht gerade das, was man stabil nennen würde. Vor einer Weile gab es hier einen Bürgermeister, der zum Königreich gehörte, dessen Hauptstadt Silberburg ist. Dann kamen die Waldelfen und haben die Stadt eingenommen. Es gab einen Riesenärger, sage ich euch. Das Problem waren die, die dort lebten. Die Holzfäller. Die haben natürlich das getan, was sie am besten können: Holz geschlagen, was wiederum den Waldelfen ganz und gar nicht gefiel. Dann hat eine dort lebende Großfamilie wohl ein Abkommen mit den Elfen gemacht, und die sind abgezogen. Was ausgehandelt wurde, weiß inzwischen aber auch niemand mehr so wirklich. Nordhain liegt fernab der großen Reiche und man weiß darum nie so genau, wann die Lage hier das nächste Mal kippt. Sicher fühlen kann man sich hier nicht, es sei denn man kann gut auf sich selbst aufpassen. Wachen sucht man hier fast vergebens. Im Prinzip ist Nordhain nicht mehr als eine große Ansammlung von Holzfällerhütten. Meist geht es hier friedlich zu. Das kann sich aber schnell ändern. Es ist so recht niemand da, der hier irgendwelche Gesetze umsetzen würde. Wenn ihr also Pech habt und auf der Straße dem Falschen begegnet, seid ihr mitunter bald schon einen Kopf kürzer. Mir behagt das nicht. Für einen Besuch ist das Dorf gut, hier leben möchte ich allerdings nicht.


Rondan Bösmann:

Seit die Waldelfen da waren, weiß ich nicht, was ich von dem Kaff halten soll. Die waren mir irgendwie suspekt. Aber besser die, als der Bürgermeister, der da vorher an der Macht war. Nordhain gehörte ja zu Silberburg. Entsprechend hatte meinereiner da oben auch mit den Gesetzen zu kämpfen. Die Ritterschaft kam immer mal vorbei, um nach dem Rechten zu sehen. Echt lästig, sage ich dir. Und mit denen willste dich echt nicht anlegen. Sind ausgebildet, um das einfache Volk zu beschützen. So ein Unsinn. Jetzt sind die Waldelfen weg und der Bürgermeister auch und es is etwas mehr Ruhe und Frieden da. Ich hab mich da ein paar mal herumgetrieben, ein paar Leuten hier und da die Taschen erleichtert, wenn ich mir sicher war unbeobachtet zu sein. Aber viel kannste da eh nicht holen. Die Holzfäller haben nicht viel. Ist n ganz netter Ort irgendwie. Klein. Recht unbeobachtet, fernab des großen Trubels. Dafür aber auch nichts zu holen. Kaum Möglichkeiten zum Handeln. Irgendwie ein Nest. Sind halt nur Holzfäller da, ne?

Nalveroth

Endan Gutmann:

Schrecklich! Wenn ihr nicht sehr an eurem Leben hängt und dem möglichst rasch ein Ende setzen wollt, dann geht nach Nalveroth. Meine Großmutter hat immer gesagt: "Wenn das Leben stinkt, dann binde dir nen Felsklotz ans Bein und spring von ner Brücke. Wenn dir die Zeit dazu fehlt, dann setze einfach einen Fuß hinter die Tore Nalveroths". Und Recht hat sie! Das Gesindel der Gegend rottet sich da zusammen. Mörder, Räuber, Totschläger - alles in der Wüstenstadt. Klar haben die da auch Gesetze, aber was bringen die dem einfachen Mann? Und erst der da vorherrschende Glaube: Der Namenlose! Da läuft es mir kalt den Rücken herunter. Alles, was ich für Recht und Gut befinde, wird da auf den Kopf gestellt. Seid ihr stark, könnt ihr es dort vielleicht zu etwas bringen. In gewissen Kreisen, versteht sich. Seid ihr schwach, dann lebt ihr da schlechter als ein Bettler. Nicht umsonst ist die Religion manchenorts verboten, die sie dort leben. Das sind doch zum Großteil Dämonenpaktierer! Haben schon häufig Krieg angezettelt und das einfache Volk der nördlichen Lande bedroht. Regiert wird die sogenannte rote Stadt von einem Rat. Da sitzen Leute aus dem Magierbund, den Schwingen der Verdammnis und den Dienern des Namenlosen drin. Keiner weiß, wozu diese Scheusale überhaupt einen Rat brauchen, bei denen kann sich doch eh niemand wohl und sicher fühlen. Klar: Die Diebe und - und der ganze andere Abschaum: Die finden da sicher ein für sie angenehmes Leben. Aber unsereins? Ich würde nicht einmal in die Nähe der Stadt wollen.


Rondan Bösmann:

Nalveroth? Eine bessere Stadt gibt es im ganzen Kontinent nicht. Der Rat zankt sich zwar oft, aber sofern unsereins in der Stadt unbehelligt leben kann, geht mir das am Allerwertesten vorbei. Den Leuten hier ist es schnurzegal, ob du in Ansilon 'nen Bruch gemacht hast oder in Winterberg einen Bergmann erschlagen hast. Besser allerdings, du bringst in der Stadt selbst keine Bürger vor den Augen der Wachen um. Immerhin gibt es da ja doch zwei, drei Regeln am Stadttor. Aber warum sollten wir das tun? Wir leben hier untereinander in Frieden. Viele Strolche - Familie! - treiben sich hier herum und leben fernab der nervtötenden Gesetze der nördlichen Städte. Aber auch ein paar Handwerker, die hauptsächlich Stoffe weben und färben, oder versuchen, dem kargen Boden ein paar Früchte abzutrotzen. Hier finden wir alle eine Zuflucht. Wer hier lebt, glaubt häufig an den Namenlosen. Der ist wenigstens für seine Jünger da und belästigt sie nicht mit solchem unsinnigem Kram wie Nächstenliebe. Was bringt mir Nächstenliebe, wenn ich nichts zum Beißen hab, hä? Wenn du etwas brauchst und stark genug bist es dir zu nehmen, dann greif zu! So lautet die Devise hier. Und das ist gut so. Hier darf man so etwas wie Zorn ausleben. Und auch das gefällt mir so gut an der Stadt: hier hat man nicht aus den Augen verloren, was uns Menschen eigen ist. Warum den Zorn als etwas Schlechtes ausklammern, wenn er zu uns gehört? Warum die Welt in unnütze Gesetze pressen, wenn man so frei sein könnte, wie man es sich leisten kann? Die Welt ist nun mal keine strahlende Blumenwiese! Hier gibt es nun mal nicht nur Kaninchen, die Regenbögen furzen, die nach Lavendel durften. Hier macht man sich wenigstens nichts vor und nimmt die Welt wie sie ist. Meine Freiheit endet in Silberburg da, wo die des Nächsten beginnt. So ein Kinderkram! Das ist doch Weiberzeug. Hier endet meine Freiheit da, wo ich sie nicht mehr ausbauen kann. Es liegt an mir, was ich daraus mache. Bin ich stark, dann kann ich mir eben mehr herausnehmen, als die Schwachen. Und meckern die Schwachen? Nein! Sie können schließlich an sich arbeiten. Und wenn sie das nicht schaffen, dann haben sie es wahrscheinlich nicht besser verdient.

Und sage nicht, die Nalverother hätten keine Kultur oder seien wild. Das stimmt nicht! Sie sind einfach anders und bloß weil die Leute aus dem Norden sie nicht verstehen, heißt das noch lange nicht, dass etwas nicht mit ihnen in Ordnung sei. Gut – Böse. Das sind doch nur Begriffe. Glaubst du ein Mann aus Nalveroth würde sich selbst böse schimpfen? Wohl kaum! Die Weltsicht hier ist einfach eine andere. Und wer urteilt über das, was gut und was böse ist? Solche Begriffe entstehen doch nur in den Köpfen derer, die über die Handlungen urteilen. Eines kann ich dir sagen: Wenn ich was zu beißen brauche und einen Kerl am Hafen Ansilons um die Ecke bringen muss, um was zu bekommen – dann ist das ganz bestimmt GUT für mich. Und so oder so ähnlich sehen das in Nalveroth eben noch n paar andere. Verstehste?