Askjell

Aus Handbuch - Die Neue Welt
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Kurzübersicht

  • Name: Askjell
  • Kürzel: ASK
  • Sitz: Grimlas Hain
  • Gesinnung: nach Rassenguide
  • Rasse: Barbar 2.0
  • Ansprechpartner: Sighvardh (Discord: David#3870) oder Veldys (Discord: Stoffelch#6193)

Weitere Informationen

Abzeichen

Das Wappen des Stammes von Askjell


Farben

Erste Gildenfarbe: Datei:Askjell1.png

Farbcode: 0769

Zweite Gildenfarbe: Datei:Askjell2.png

Farbcode: 07ed


Ziele und Aufgaben

1. Wiedervereinigung.

Das wichtigste und größte Ziel der Askjeller ist es, die verfeindeten Stämme der Brat’acks und Eivinds wieder zu vereinen, um eine auserwählte Blutlinie Sarmatijasch fortzuführen und zurück zu den alten, vorbestimmten Wegen zu gelangen. Ziel ist es, ein neues Askjell zu gründen und das Nordvolk zu stärken, um gemeinsam Ruhm und Ehre für die Nachwelt in den Hallen der Ahnen zu sammeln.


2. Gleichgewicht

Der Stamm der Askjeller steht für das Gleichgewicht der Götterwelten. Sie sehen sich als einen Stamm, deren Ziel es ist, die Natur, alle heiligen Tiere und deren Eigenschaften gleichermaßen zu verkörpern und zu ehren. Dabei spielen die Ahnen keine untergeordnete Rolle, sondern erhalten das gleiche Maß an Bedeutung, dass es zu wahren gilt. Diese Art zu leben möchten sie allen weitergeben, die bereit sind, diesen Pfad gemeinsam mit den Thulern zu beschreiten.


3. Darstellung, Verteidigung und Hochhalten der Thuler Traditionen gegenüber anderen barbarischen Gepflogenheiten

Im Vergleich zu anderen Barbarenstämmen, legen die Askjeller eine eher progressive Art des Lebens an den Tag. Deren Alltag ist geprägt von Traditionen. Angefangen bei der Hierarchie, bei der die Weiber unter den Kerlen stehen - was nicht bedeutet, dass sie nichts zu sagen haben -, der Jothar nur ein Kerl sein darf oder aber der direkte Kampf, von Angesicht zu Angesicht, im Vordergrund steht.
Das sind alles Dinge, auf die sie großen Wert legen.

Ihre Art zu leben, ist auch weniger barbarisch, als man es von einem Nordvolk erwarten würde. Ja, im Vergleich zu einem Menschen sind sie wild, aber gegenüber anderen Barbarenstämmen, die mit ihrer Axt denken, beweisen die Askjeller Köpfchen. Sie sind nicht das dumme Volk, für dass die Barbaren oftmals gehalten werden. Und diese Art zu leben möchten sie allen Nordkerlen und Nordweibern näherbringen, die daran interessiert sind, ein Teil des großen Ganzen zu werden.

Dazu gehört auch über die Grenzen des Herrschaftsgebietes hinweg sich mit anderen Völkern und Rassen auseinander zu setzen. In den Augen der Askjeller ist ihre Art zu leben die Art, welche den Geistern und Ahnen am ehesten gefällt. Entsprechend wollen sie ihre Art ausbreiten und ihre Kultur mit anderen teilen in der Hoffnung die „Anderen“ würden von Ihnen lernen und somit die Geister und Ahnen erfreuen.
(Z.b. der Geisterbaum der bei den Amazonenkloster gepflanzt wurde)


Mitglieder

  • Sighvardh vom Askjell, Johtar des Stammes
  • Veldys vom Askjell, erste Hathran des Stammes
  • Yndig'legjar vom Askjell, Soeker des Stammes
  • Runar vom Askjell, Jungsjaman des Stammes
  • Vibeke vom Askjell, Skape des Stammes
  • Njalsten vom Askjell, Werager des Stammes
  • Arved vom Askjell, Jungsjaman des Stammes

Verreiste Mitglieder:

  • Jorulfr vom Askjell, Jungsjaman des Stammes
  • Eevi vom Askjell, Vaertind und Skalde des Stammes
  • Veikr vom Askjell, Werager des Stammes
  • Freydis vom Askjell, Hathran des Stammes


Aktuelles

  • Ein offizielles Bündnis zwischen dem Stamm Askjell und dem Stamm Thrymm'tack existiert
  • Der Mooswald steht unter dem Schutz und dem "Herrschaftsgebiet" des Stamms von Askjell


Geschichte

Prolog

Ich will euch etwas über die stürmische Nordinsel Thule erzählen, über ihre Legenden, ihre Kriege und der großen Schlacht von Askjell – dem Kessel der Ahnen. Eine Insel, nicht so klein, dass man sie in wenigen Tagesmärschen überqueren könnte, doch auch nicht so groß, dass zwei konkurrierende Stämme dort friedlich nebeneinander leben könnten. Beseelt mit einer unruhigen Geisterwelt, gelegen zwischen heißen und kalten Strömen des ewigen Wassers, gestaltet sich ihre Landschaft als nicht sehr milde oder freundlich.
Die Winter, von beißender Härte, welche fast die ganze Insel unter Eis und Schnee vergräbt, die Sommer geprägt von unzähligen Regenstürmen und einer Sonne mit schwach glimmenden Herzen – abgelöst durch Monde dichten Nebels und schwachen Frühlingserwachen. Weite Ebenen aus Frost und Felsen überdauern das ganze Jahr im Norden, während im Süden lichte Nadelwälder und sumpfiges Land zwischen weiten Krautsteppen liegen. Nähert man sich der blauen Wunde, die Norden und Süden trennt, wird man begrüßt von rauschenden Wasser und dem salzigen Geruch des nahegelegenen Meeres.

Die Besiedlung dieser Nordinsel ist eine Verästelung vieler Legenden und Sagengeschichten und kaum einer weiß heute noch was davon noch Wahrheit entspricht. Eine Sage, die gerne den jüngsten Mitgliedern der Barbarenstämme erzählt wird, berichtet davon, das einst der Hirsch und der Wolf um die Vorherrschaft kämpften, denn jeder wollte dieser Insel, voller wilder Naturgeister, habhaft werden. In einen unendlich anmutenden Streit zerrten sie an den Hälften der Insel, die unter erdbebengleichen Erschütterungen und den aufgebrachten Schreien der Geister, drohten auseinander gerissen zu werden. Der Bär war es schließlich, der mit einem mächtigen Hieb seiner goldenen Pranke den Streit beendete, in dem er eine klaffende Wunde zwischen dem Norden und den Süden des Landes zog.
Dort wo seine Pranke einschlug, entstand der Ort Askjell am Ufer des Fjords, der klaffenden Wunde, die sich, einem Mahnmal gleich, zwischen den Landstrichen durch die Insel bis zum Meer zieht.

Sarmatijasch, Urvater aller Barbarenstämme, hatte ausharrend den Kampf der Geisterwelt beobachtet. Er hatte nicht eingegriffen, doch schickte er schließlich den Geist mit weißen Schwingen über das große Wasser um dort nach jemanden zu suchen, dessen Aufgabe es sein sollte dem Land wieder Leben zu schenken. Geschichten erzählen davon, wie Eldar von Brat'ack, der erste der diesen Namen tragen sollte, von einem eisigen Wind erfasst wurde, der ihn auf seinen kalten Schwingen nach Thule brachte. Im Herzen Askjells ging er auf die Knie, ein Blutopfer darbringen und dankte dem Urvater für die Möglichkeit seinen Ahnen alle Ehre zu bereiten. Von dort an sollte der Kessel der Ahnen, am Ufer der klaffenden Wunde, der Ursprung des barbarischen Lebens auf Thule sein.

Agnar und seine Söhne

Jahrhunderte herrschte Frieden im Stamm der Brat'ack, die trotz der stürmischen Naturgeister Thules gelernt hatten das Land für ihre Zwecke zu formen. Während die großen Wildvorkommen zumeist für erfolgreiche Jagdausflüge der Fährtenkundler sorgten, verstanden viele Weiber sich darauf den fruchtbaren Boden des Kessels zu nutzen. Ehrfurchtsvoll gegenüber dem Geschenk, welches Sarmatijasch Ihnen gemacht hatte und treu gegenüber den Geistern Thules wuchs der Stamm zu einer beachtlichen Größe heran.

Vor etwa 300 Jahren herrschte Agnar, die Schwertspitze von Brat'ack - gesegnet mit dem Feuer Asagards, der Weisheit Grimlas und der Stärke Kovakarhus, wusste er stets den richtigen Weg zu wählen. Ein Weg der dem Stamm Schutz vor den brodelnen Naturgeistern bot und zu Frieden und Fruchtbarkeit führte.
Zusammen mit seinem Weib, der ruhigen Hathran Hulda, hatte er zwei besondere Söhne, die unterschiedlicher nicht hätten sein können.

Der Ältere trug den Namen Sjur und hatte, unter wohlwollenden Blick des obersten Schamenen Aegir, den Weg des Hirsches eingeschlagen. Er war ein sehr weiser und besonnener Mann, dem gar nachgesagt wurde, dass es ihn manchmal an Kampfeslust und Feuer fehlen würde. Doch Sjur machte sich durch andere Taten einen ehrenvollen Namen. Binnen weniger Jahre beherrschte er seine von Sarmatijasch geschenkte Gabe und vermochte große Wunder zu vollbringen. Egal ob er eine schwer verwundeten Berserker vom Totenbett zurückholte, oder unfruchtbar gewordene Äcker zu neuen Leben erweckte. Manche sagten gar, dass Grimla selber seine Geschicke leiten würde. Er hatte sehr schnell die Sympathie von vielen Stammesmitgliedern auf seiner Seite.

Der Jüngere wurde Birger gerufen und kam was Kraft und Größe anging ganz nach seinem Vater. Ein wahrer Riese, ein Tier in Barbarengestalt, geboren unter dem Heulen Asagards in einer stürmischen und kalten Nacht, wuchs er zum tapfersten, aber auch zum brutalsten Berserker des ganzen Stammes Brat'ack heran. Geschichten rankten sich um seine Kämpfe, wie er mit bloßen Händen einen Eber zu Boden rang oder gar den Angriff einer Bärenmutter mit Leichtigkeit abzuwehren wusste. In der Blüte seines Lebens traute sich kein Stammesmitglied der Brat'ack ihn seinen Platz an der Front der Berserker streitig zu machen und viele bewunderten ihn, versuchten seinem Vorbild zu folgen.

Die beiden Brüder hatten, wie man es sich vermutlich denken kann, sehr wenig gemeinsam, sie bildeten die perfekten Gegenteile voneinander und boten somit eine wunderbare Grundlage um sich gegenseitig zu ergänzen. Jedoch vertrugen Sjur und Birger sich schon in jungen Jahren nicht und ihre Wege trennten sich schon früh. Das eher stoische und ruhige Gemüt vom Älteren, kollidierte immer wieder mit dem aufbrausenden, ungeduldigen Jähzorn des Jüngeren. Die Streitigkeiten mussten stets von ihrer Mutter oder gar Agnar selber beigelegt werden.

Erst mit zunehmenden Alter verstanden die Brüder es ihre Wesenszüge im Zaum zu halten, zumindest solange sie unter einem Dach mit ihren Eltern waren. Außerhalb blieben sie bei ihren Anhängern und ein Frieden konnte somit weitestgehend gewahrt werden.

Bis zu dem Winter, an dem Agnar, die Schwertspitze der Brat’ack schwer erkrankte…


Die Trennung der Brat'acks

Ein Jahr vor der großen Trennung vor 300 Jahren erkrankte Agnar schließlich im hohen Alter und Aegir, wie auch Hulda wussten, dass es sein letzter Winter sein würde. Den Traditionen nach sollte der Erstgeborene, Sjur, seine Nachfolge antreten, doch Birger akzeptierte die Entscheidung des Vaters nicht, er wollte keinen Schamanen an der Spitze des Stammes sehen, da er nicht wollte, dass der Stamm verweichlicht. Er wollte herrschen und seinen Ahnen Ehre bereiten. Nichts anderes kam für sein heißes Blut in Frage.

Sjur jedoch, die Ruhe in Person, ließ sich nicht vom Jähzorn seines jüngeren Bruders einschüchtern. Er lehnte die Herausforderung zwar nicht richtig ab, jedoch, mit Zustimmung seines Vaters, schlug er eine etwas andere Art der Prüfung vor. Der Zusammenhalt des mittlerweile großen Stammes von Brat’ack musste erhalten bleiben und so sollten alle erwachsenen Barbarenmänner des Stammes eine Stimme für jeweils einen der Brüder abgeben, nachdem jene sich den traditionellen Prüfungen der Schamanen gestellt hatten.

Zu dieser Zeit entstanden große Unruhen im Stamm, denn hatten sich dort durch die Forderung zwei klare Lager gesammelt. Das eine welches in tiefer Verbundenheit zu den Ahnen, mehr Hoffnungen in Sjurs Führungs legte und die andere Seite, welche in ihrer eher kämpferischen Art zu Birger standen.
Die Unruhen dauerten viele Wochen an. Wochen in denen der Stamm die Zeit gegeben wurde den Prüfungen der Brüder durch Aegir und Hulda beizuwohnen. Jeder sollte seine Entscheidung mit genügend Bedenkzeit treffen können und die Prüfungen der Schamanen stellten Sjur wie auch Birger vor einige Herausforderungen. Keiner von Beiden meisterte alle Prüfungen, denn jeder war schon immer eines der Extreme gewesen.

Agnar jedoch verstarb noch in der Prüfzeit und Sjur schickte sich an, seinen Platz als Vertreter einzunehmen, bis die Prüfungen und somit die Wahlen vollendet wären. Birgers Zorn kannte jedoch keine Grenzen, er warf seinem Bruder vor, es nur als Vorwand zu nehmen und die Wahlen abzusagen. Er sah darin eine hinterhältige und ehrlose Tat und die beschwichtigenden Worte des Älteren drangen nicht zu ihm durch.

Der Stamm, mittlerweile geteilt in zwei Lager, bekam dies mit und unter den Mitgliedern entfachte, das einfache Ziehen einer Axt als verheerender Funke, das Feuer, welches sich in einem ausgewachsenen Kampf darstellte. Sjur der im ersten Moment noch versuchte mit Worten eine Lösung zu finden, sah sich jedoch schnell mit der Waffe seines Bruder konfrontiert und griff schließlich selber auf seine Kraft zurück.

Die Kämpfe dauerten Stunden. Gewitter, Stürme, Erdbeben, hervorgerufen durch die Ur-Kräfte der Schamanen, vernichteten Askjell, hinterließen nichts als Ruinen, die bis heute, überwuchert von der Natur, zu sehen sind. Unzählige fielen den Kämpfen zum Opfer bis ein donnergleiches Brüllen die Nacht zerschnitt - ein Brüllen welches sich tief in die Knochen eines jeden grub und die Kämpfenden zum Erstarren brachte.

In der Dunkelheit, beschienen durch die brennenden Ruinen, schälte sich ein riesiger Bär mit goldenem Fell aus der Finsternis. Als wäre er nicht echt, obwohl seine Präsenz Ehrfurcht in jedem auslöste, schritt er unberührt von den Flammen des Schlachtfeldes durch dieses. Er wanderte zwischen den Fronten entlang, teilte diese immer mehr da keiner es wagte seinen Weg zu kreuzen und so war es Sjur der seinen Anhängern den Befehl gab sich auf die Südseite Thules zurückzuziehen.
Birgers Zorn brodelte weiterhin, doch auch er zweifelte nicht den wortlosen ‘Befehl’ des goldenes Bäres an, der offenkundig diese Schlacht für beendet erklärte. Wütend sammelte er seine verbliebenen Anhänger und zog sich in den Norden Thules zurück.

Während Sjur sich das Recht nahm mit seinen Anhängern den Stamm der Brat’ack weiterzuführen, gründete Birger einen neuen Stamm unter den Namen Eivind.

Der Name Eivind stammte von den kühlen und starken Winden, die noch heute hoch oben im Norden der Insel über die Ländereien ziehen und jeden, der diese erbarmungslosen Temperaturen nicht gewohnt ist, in die Knie zwingt. Im Gegensatz zum verhältnismässig grünen Süden, offenbart sich im Norden eine karge und auf dem ersten Blick lebensfeindliche Landschaft. Nadelwälder sind hier nur selten zu erblicken und doch beherbergen die Ländereien im Verborgenen eine vielfältige Auswahl an Wildtieren.
So wie die Tierherden selbst, sind die Eivinds in ständiger Bewegung. Ackerbau, Viehzucht und feste Behausungen kennen sie nicht. Sie führen ein hartes nomadisches Leben und sind es gewohnt, sich neuen und unerwarteten Umständen anzupassen.
Wie Asagard selbst wurden sie zu geschickten und erbarmungslosen Jägern, die einem Rudel gleich durch den eisigen Norden ziehen.

Die Brat’acks hingegen wurden reichlich von Grimla und den Ahnen beschenkt und so macht es den Anschein, als haben sie den für ihr Volk vorbestimmten und richtigen Weg eingeschlagen.
Nach einer langen Reise und durch die ahnengegebenen Weitsicht , traf Sjur den Entschluss sich am südlichsten Ufer Thules niederzulassen.Umgeben von lichten Nadelwäldern, die ihnen reichlich Nahrung einbringen, bietet sich ihnen zusätzlich ein nährreicher Boden, der besonders für den Ackerbau geeignet ist. Der Handel mit anderen Stämmen über die weite See verhalf ihnen zusätzlich, das Dorf aufblühen zu lassen. Es scheint, als würde jemand über sie wachen und alles, was sie brauchen in ihr Schoss treiben.
Ein Lebensstil, der ihnen wiederum die Flexibilität raubte. Denn durch das vergleichbar ruhige Leben der Brat’acks sind sie es sich nicht gewohnt, mit Naturkatastrophen oder anderen Phänomenen umzugehen, die sie aus dem Nichts ereilen.


Die Wiedervereinigung

Die Vision:
“Ein gewaltiger Baum erstreckte sich in der Dunkelheit, dessen Stamm von zwei kräftigen Kerlen des Nordvolkes nicht einmal im Ansatz hätte umfasst werden können. Das knorrige Holz und die grobe Rinde schienen übersät von alten nordischen Runen und die Wurzeln glichen Bärenpranken die sich tief in das Erdreich gruben, als wären sie lebendig - unaufhaltsam und immer tiefer. Die im Wind singende und in der Dunkelheit leuchtende Baumkrone glich einem Kranz aus Gold und Silber, als hätten Sonne und Mond sich vereint, als würden die Spitzen der Äste sich mit den Himmelskörpern vereinen.
Es herrschte Dunkelheit, vollkommene Regungslosigkeit und vor dem gewaltigen Baumstamm, unter dem aschgrauen Banner eines grünen Baumes, standen eine handvoll markanter Kinder des Sarmatijasch. Die mittlerweile bekannten opalblauen Augen des Eivinds mit den Namen Sighvardh starrten ihr entgegen, während sein Körper geprägt war von Runen, die man nur einem Jothar verleihen würde. An seiner rechten Seite stand der Sjaman Jorulfr und an dessen Seite die Skaldin Eevi, während zu seiner rechten Seite die Hathran Freydis und der Werager Veikr standen. Brat’acks und Eivinds vereint, unter dem Banner eines Baumes… aschgrau wie das Ufer des Vulkans auf Thule, grün wie das fahle Moos auf altem Gestein.
Ein Aufflammen in der Dunkelheit und das alte Symbol der Heimatstadt Askjell brannte sich in die Rinde des Baumes, knapp oberhalb von Sighvards Kopf...”


Mit einem schnappartigen Durchatmen erwachte die Hathran aus ihrem Schlaf, als hätte ihr jemand einen Eimer Eiswasser über den Kopf gegossen. Die Finger waren schwitzig, die Atmung unregelmäßig und sie brauchte einen Moment um sich zu orientieren. Die Augen verfingen sich auf dem nahen Geisterbaum und nur langsam beruhigte ihr Körper sich wieder, bis auch das letzte Zittern gewichen war.
Was für ein Traum war das gewesen?

Verunsichert starrte sie in die Krone des Geisterbaumes in Grimlas Hain hinauf, während sie an das dachte, was der Traum ihr gezeigt hatte. War das ein Blick in die Geisterwelt, eine Botschaft der heiligen Tiere, eine mögliche Zukunft? Träume zu deuten war nie einfach, aber dieser Traum war klarer als ihre anderen. Wie eine Anweisung und doch bereitete er ihr Unwohlsein. Das Verhältnis zwischen den Brat’acks und den Eivinds war nicht das Beste. Zwar wollte man sich nicht mehr so wie auf Thule umbringen und versuchte diesen neuen Kontinent als Neuanfang zu nehmen, aber die Fronten waren verhärtet.

Durch die Monate die sie nun mit dem bärenartigen Berserker der Eivinds auf diesem Kontinent verbracht hatte, hatte sie herausgefunden, das einige Geschichten nicht stimmten, welche die Stämme über den jeweils anderen erzählten und mittlerweile war da auch durchaus Vertrauen, welches sie Sighvardh entgegen brachte. Es war zwar noch ein zartes Band, welches jederzeit reißen könnte, doch als Hathran musste sie auch ihre Aufgabe ernst nehmen. Wenn die Geister ihr einen solchen Traum schickten und sie war der festen Überzeugung, dass jener von diesen stammte, dann war es ihre Pflicht diesen weiter zu geben. Sie war den Geistern verpflichtet. Das war unumstößlich. Sie würde also Sighvardh, den Jothar ihrer Vision, aufsuchen und ihm erläutern… was sie gesehen hatte.

Das Zusammenraufen:
Sighvardh hatte ihren Traum erstaunlich gut aufgenommen, nicht nur das, er gab zu, dass er bereits von etwas Ähnlichem geträumt hatte. Nicht so detailliert, wie die Hathran es gesehen hatte, doch der Eivind hatte von einem neuen Askjell, einer Wiedervereinigung der Blutlinien geträumt und die Worte gaben ihr die Sicherheit, dass es die richtige Entscheidung gewesen war, die Vision weiter zu tragen.

Beide, Eivind wie Brat’ack, wussten nun, dass es der Wille der Götterwelten war, dass der alte Ruhm Askjells wiederauferstehen sollte. Das kam Ihnen auch durchaus gelegen, denn erst vor wenigen Wochen hatte die Wölfin, der Jothar der Thrymm’tack, ihnen gedroht und ihnen war klar geworden, dass sie nur durch einen Zusammenschluss gegen eine Drohung der Thrymm’tacks bestehen könnten. Ein Weib als Jothar, ein Weib welches einem Berserker drohte? Unvorstellbar.
Keiner der Eivinds oder Brat’acks konnte sich mit den Werten des Stammes von Thrymm’tack identifizieren und so wurden jene mit einer gewissen Skepsis betrachtet. Man wollte gewiss keinen Krieg, aber man würde seinen Anspruch klar und deutlich machen, dass man hier ebenso eine Heimat finden würde, wie der Stamm von Thrymm’tack.

Der Plan war somit klar, aber Sighvardh, wie auch Veldys, wussten, dass sie es den anderen Brat’acks und Eivinds beibringen mussten.

Zu der Überraschung der Hathran nahm Jorulfr die Nachricht wohl eher positiv auf. Überrascht, doch der Sjaman wusste, dass die Zeichen der Götterwelt nicht missachtet werden sollten und er hatte bereits in Vergangenheit damit geglänzt, dass er ein eher ruhigeres Verhalten gegenüber den Brat’acks an den Tag legte. Erstaunlich für einen Eivind, aber Veldys hatte die letzten Monate eh gelernt, dass die Eivinds nicht so waren, wie die Geschichten ihrer Kindheit sie glauben lassen sollten.

Drei stimmten zu… nun hieß es noch Eevi, Veikr und Freydis zu überzeugen, was schwieriger werden würde, denn Veldys wusste noch nicht so recht, ob die Abneigung vom Zeichen der Götterwelt überdeckt werden könnte, dass sie einen Eivind als ihren Jothar akzeptieren würden.

[...]

Wie zu erwarten war Veikr derjenige, der am wenigsten begeistert zu sein schien und vermutlich hätte er sich dagegen noch mehr gesperrt, wenn Eevi und auch Yndis, eine kürzlich angereiste Soeker der Brat’ack, nicht recht offen gegenüber dem Vorschlag waren. Beide schienen skeptisch und entsprechend auch nicht sonderlich begeistert, aber ein Zeichen der Götter durfte niemals ignoriert werden.
Es war besser mit dem Versuch, einen Stamm von Askjell wieder aufleben zu lassen, als sich weiter den Thrymm’tack unterzuordnen oder von diesen als ‘Stammlose’ angesehen zu werden. Sie hatten gewiss nicht die Absicht Thrymm’tack den Krieg zu erklären - ganz im Gegenteil, aber man würde auch nicht auf sich herum treten lassen.

Nach einer Weile der Diskussion und einem schlecht gelaunten Veikr, beschlossen sie also diesen Schritt zu versuchen, auch wenn der Werager der Brat’acks deutlich zu verstehen gab, dass er lieber stammlos wäre, als sich von einem Jothar der Eivinds ungerecht behandeln zu lassen. Veldys konnte das verstehen, doch mittlerweile kannte sie auch Sighvardh und sie wusste, dass er das alles ernst nehmen würde.

Das war also der Anfang. Der Anfang des Stammes Askjell. Ein Name aus vergangenen Zeiten, der wieder auferstehen sollte, in einem neuen Glanz, in einer neuen Stärke, fern von Thule. Unter dem Banner des Baumes, der Geister und der Ahnen. Askjell.